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Reiseberichte
Deutschland, Ostfriesland Kanutour auf dem Fehntjer Tief - 08.06.2013
Inmitten einer geschützten Wiesen- und Heckenlandschaft liegt das Timmeler Meer. Dort gibt es neben naturverbundenem Badeerlebnis mit Sandstrand, eine Paddel- und Pedalstation, eine Strandsauna im Holzblockhaus, einen Campingplatz und den Bootshafen am Fehntjer Tief. Hier habe ich mein Auto für die kommenden 14 Tage abgestellt, um in den ersten 10 Tagen erneut eine Radtour durch die Niederlande zu machen und mir anschließend einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: eine Kanutour auf dem Fehntjer Tief.

Ruhiges dahingleiten auf dem Fehntjer Tief.

Das Wetter heute Morgen ist perfekt. Ein strahlend blauer himmel begrüßt mich und der kräftige nord-ost Wind, der mich auf der gesamten Radtour begleitet hat, hat auch nachgelassen.
Mit einer Kanutour um die Liebesinsel, nach Westgroßefehn oder Rorichum kann ich die einmalige Fehnlandschaft aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Da es sich um einen Rundkurs handelt, entfällt das lästige Nachholen des Autos. Der Aufbau des Klepper T 9 ist schon recht abenteuerlich. Ich bin das Boot seit einigen Jahren nicht mehr gefahren und daher besonders gespannt, wie sich denn der Zustand der Bootshaut präsentiert. Während das Gerüst in einem 1 A Zustand ist, mache ich mir bei der Bootshaut sorgen um einige poröse Stellen. Wie sich später jedoch herausstellt, sind nur die Kilstreifen in einem sehr schlechten Zustand. Teils rissig, teilweise hält auch der Kleber nicht mehr, alles Dinge, die zu beheben sind.
Seerosen versperren die Weiterfahrt, im Hintergrund die ersten Dächer von Westergroßefehn.

Schon zu Beginn der Tour merke ich, dass ich nicht mehr im Training bin. Dazu kommt meine lädierte Schulter. Ich bin die Paddelbewegungen nicht mehr gewohnt und schon nach wenigen Schlägen merke ich, dass ich mich wohl mit der geplanten Rundtour durchs Fehntjer Tief übernehme. So beschließe ich kurzfristig, die Tour zu verkürzen und ins ca. 7 km entfernte Westgroßefehn zu paddeln.

Der Wind erzeugt auf dem flachen Timmeler Meer einen leichten Wellengang, gegen den ich schon mal ankämpfen muss. Nach wenigen hundert Metern habe ich das Meer und auch den Hafen hinter mir gelassen und langsam kehrt Ruhe ein. Ich lasse mich dahin treiben und bin schon nach kurzer Zeit mit der Ruhe und der Natur eins. Enten haben ihre Nester am Ufer gebaut und machen mit ihren Jungen erste Schwimmübungen. Hier und dort schrecke ich einen Reiher auf und erschrecke mich dabei selber noch viel mehr. Als ungeübter Kanute muss ich mich erst einmal mit der Beschilderung auseinandersetzen und immer wieder genau hinschauen, wo ich entlang fahren darf und wo die Durchfahrt gesperrt ist. Es ist bereits 11.00 Uhr, als ich von einer geübten Kanutin mit geübten Paddelschlägen überholt werde.
Über das Timmeler Meer steuere ich die Paddelstation an.

Ich lasse mich lieber dahin treiben, streife das Ufer und beobachte das Treiben der Wasserbewohner. Vor allem aber stelle ich fest, dass ich nicht wirklich voran komme. Westgroßefehn ist noch weiter, wie ich angenommen habe. Und so beschließe ich kurz vor dem Ziel, wieder umzukehren. Der Rückweg ist natürlich der gleiche, trotzdem habe ich leichte Orientierungsschwierigkeiten. Der Wind hat derweil wieder etwas zugenommen und dies macht sich vor allem beim durchqueren des Timmeler Meeres bemerkbar. Die Wellen treiben mich immer wieder ab und so bin ich ganz froh, die Paddelstation endlich wieder erreicht zu haben.
Die Bootshaut ist schon in die Jahre gekommen, aber alles funktioniert immer noch einwandfrei.
[nach oben] © September 2013, J. Linge
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