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Reiseberichte
Deutschland, Schleswig Holstein - Dänemark, Jütland 02.07. - 12.07.2023
02.07.23 Itzehoe - Naturcamping Wrohe, 54 km
Schon fast habe ich beschlossen, doch bis Niebüll durchzufahren, als ich in einem Gespräch zwischen Radrennfahrern mitbekomme, dass man bei diesem Sturm besser nicht mehr mit dem Rad von Dagebüll nach Hamburg zurück fahren sollte. So steige ich doch kurzfristig in Itzehoe aus und beginne hier und fahre quasi die Tour entgegengesetzt.

Auf der B206 bewege ich mich in Richtung Hohenlockstedt fort. Hier verlasse ich die Bundesstrasse und folge der Landstrasse nach Hennstedt. Die Landschaft wird grün, es beginnt eine Seeenlandschaft. Ich halte mich weiter in Richtung Nortdorf und Borgdorf mit einem ersten Campingplatz am Borgdorfer See. Ich passiere den Brahmsee und komme nach Schierensee. Die letzten 3 Kilometer fähre ich durch den Wald auf einem befestigen Waldweg bergauf und wieder bergab und gelange schließlich zum Naturcampingplatz Wrohe am Westensee. Sehr ruhig gelegen für Naturliebhaber. Ganz in der Nähe ist eine Badestelle mit einem angerenzenden Spezialitäten-Restaurant aus Georgien.

Der Westensee

03.07.23 Naturcamping Wrohe - Missunde, 53 km
Zeitig mache ich mich auf den Weg. Leider hat das Spezialitäten-Lokal welches zum Campingplatz gehört Montags Ruhetag und so gibt es auch keinen morgendlichen Frühstückservice. Ich habe glücklicherweise noch einige Scheiben Brot und ein wenig Käse mit. So fährt es sich besser. Ich umrunde den Westensee, durchquere den gleichnamigen Ort und mache schließlich in Felte eine erste Kaffeepause.
Weiter geht es in Richtung Nord-Ostsee-Kanal, welchen ich in Landwehr überquere. Parallel zum Kanal fahre ich über Königsförde nach Sehestedt. Ab hier folge ich der L42 nachHamy und Lehmsiek. Ich umfahre den Wittensee und gelange nach Osterby. Über Hummelfeld gelange ich nach Fleckeby, wo ich mich für den letzten Kilometer noch einmal mit Kaffee und Kuchen und weiterer Verpflegung versorge. Ich fahre einige 100 Meter zurück und biege gleich hinter der Bushaltestelle links ab. So komme ich ans Ufer der Schlei. Über einen einigermaßen befahrbaren Gras-Sand-Schotterweg halte ich mich am Ufer und gelange so automatisch nach Missunde, wo mich ein fantastisch gelegener "preiswerter" Campingplatz erwartet.

Schleifähre bei Missunde

Mir wird ein ebenso fantastischer Zeltplatz gleich am Ufer der Schlei angeboten, windgeschützt hinter dem Schilff. Meine Zeltnachbarinnen scheinen das Wetter zu verfolgen und berichten im Laufe des Abends, dass am morgigen Tag leider noch einige Gewitter mit Starkregen über das Land ziehen sollen. Aber heute Abend erkundeige ich erst noch das nahegelegene Ufer der Schlei bei Missunde. Der Besuch des nahe gelegenen Wikkinger-Museums in Haithabu muss wetterbedingt nun offensichlich erneut aufgeschoben werden.

Westerholz mit Blick auf Dänemark

04.07.23 Missunde - Glücksburg, 51 km
Der Wetterbericht sagt wirklich, dass heute im Laufe des Nachmittages noch einige Gewitter mit Starkregen über das Land ziehen werden. Also mache ich mich nach einem ausgibigen Frühstück zeitig auf den Weg. Ich überquere die Schlei bei Missunde mit der Fähre und fahre auf einsamer Strasse nach Taarstedt. Der Wind kommt, wie all die Tage vorher auch, wieder von hinten. Das kenne ich so garnicht! So komme ich gut durch die recht karge und öde Landschaft voran.

Ein erster kräftiger Regenschauer mit Gewitter trifft mich in Sterup. Glück im Unglück, denn ich kann mich in einem Supermarkt unterstellen.

Blick auf's dänische Als

Auf der B199 fahre ich weiter nach Dollerup, verlasse diese anschließend in Richtung Westerholz. Entlang der Uferpromenade fahre ich nach Langballigau. Dem anschließenden Radweg folge ich hinter Langballigau in Richtung Bockholmwik und Bockholm nach Holnis, wo mich der Ostseecamping erwartet. Relativ ungeschützt muss ich mein Zelt neben dem Sanitärgebäude und der Küche aufschlagen. Der Wind, der sich zu einem Sturm entwickeln wird, trifft mich hier mit voller Wucht.

Stürmischer Westwind auf der Halbinsel Holnis

05.07.23 Ostseecamping Glücksburg
Das unglaubich schlechte Wetter sorgt nicht gerade für gute Laune. Das Brötchen holen wird schon zum Abenteuer. Wenigstens befindet sich die Küche gleich im Sanitärgebäude neben meinem Zelt. So kann ich in Ruhe mein Frühstück zubereiten und ein wenig genießen.

Mit dem Bus geht es ins 5 Kilometer entferne Glücksburg. Mit der Touristenkarte ist die Fahrt übrigens kostenlos. Da ich ein D-Ticket habe, ist mir dies aber auch egal. Im Supermarkt stärke ich mich zuerst mit einer Tasse Kaffee. Meine Bandscheibe bereitet mir seit einigen Tagen Ärger, und so besorge ich mir ein Wärmepflaster, welches ich bis zum Abend auf dem Rücken lasse.

Zwischenzeitlich lässt der Regen nach und ich besuche das Wasserschloss in Glücksburg. Den Eintritt spare ich mir, aber mir scheint, ein Spaziergang durch die wunderschöne Schlossanlage könnte sich lohnen. Immerhin läösst der Regen nach und es kommen sogar vereinzelt Sonnenstrahlen durch die ansonsten dichte Wolkendecke.

Zurück beim Campingplatz wage ich bei Dauersturm und Nieselregen einen strammen Spaziergang äußersten Spitze der Halbinsel Holnis, welche ich umrunde und schließlich entgegen dem Sturm zurück muss.

Flensburg

06.07.23 Glücksburg - Fynshav, 84 km
Der Sturm ist zum Morgen hin zum Glück abgeflaut. Ich traue dem Braten noch nicht so richtig und mache mich deswegen schnell auf den Weg. Noch eine Tasse Kaffee beim nahe gelegenen Bäcker in Glücksburg und ich mache mich auf den Weg in Richtung Förderagweg nach Flensburg. Bis Meierwik geht auch alles gut, doch dann ist der Radweg abrupt zu Ende, denn es beginnt ein Militärsperrgebiet. Ich muss leider wieder die verkehrsreiche Landstrasse über Mürwick zum Flenburger Hafen nutzen, auf der ich mich einige Male verfahre. Alles super ausgeschildert! Ab der Hafenspitze folge ich der Beschilderung nach Krusa und biege dann hinter Wasserleben auf den Radweg R8 ab. Ich passiere eine ehemalige Grenzstation, scheibar nur für Radfahrer. Der Radweg R8 leitet mich parralel entlang der Ostsee dann durch ein Waldgebit nach Kollund. Weiter geht es zum ersten Highlight in Sønderhav zu Annis Kiosk, wo es die besten Hot Dogs Dänemark geben soll. Natürlich muss ich mich davon überzeugen. Ja, okay... schmeckt lecker! Aber was weiß ich schon, der letzte Hot Dog ist 5 Jahre her. In Knudsmade verlasse ich den Radweg entlang der Ostsee, bleibe aber auf dem Radweg R8 in Richtung Egersund und Sønderborg.

Sønderborg

In Dybøg Mølle folge ich dem Radweg erneut hinunter zur Ostsee und fahre schließlich unspektakulär in Sønderborg ein. Der Radweg R8 führt mich hinter der Brücke erneut am Ufer der Ostsee in Richtung Drejby, verlasse den Weg aber und folge der Strasse über Mommark nach Fynshav. Zum sehr ruhig gelegenen Lillebælt Camping. Ganz in der Nähe befindet sich ein Dagli'Brugsen, in dem man alles wichtige bekommt.


Sonnenuntergang in Fynshav

07.07.23 Fynshav - Sønderballe, 64 km
Die heutig Etappe ist eine reine Arbeitsetappe. Auf der mäßig befahrenen Strasse Nr.8 fahre ich nach Sønderborg, irre ein wenig umher und gelange schließlich auf die andere Seite des Alssund. Weiter fahre ich mit leichtem Gegenwind auf der Nr. 41. Alle Versuche, auf den Radweg R8 bzw R5 zu gelangen gehen schief, denn die Beschilderung ist einfach schlecht. So bleibe ich frustriert auf der Schnellstrasse und werde von schnell fahrenden LKWs und PKWs überholt. Ich bin froh, gegen Mittag endlich Lundsbjerg erreicht zu haben.

Sønderballe

Entlang des Hafens fahre ich durch Aabenraa, folge der Nr. 170 und biege hinter Genner nach Sønderballe zum gleichnamigen Campingplatz ab. Der Campingplatz liegt in der Genner Bucht Traumhafter kann ein Campingplatz kaum noch liegen. Eine verträumte Oase mit einigen Ferienhäusern, Bootsanlegern und einem kleinen Sandstrand und dazu allerbestes Wetter! So muss es sein, da machen das Zeltaufbauen und das Kochen gleich doppelt Spass.

Sønderballe

08.07.23 Sønderballe Rundfahrt
Der heutige Tag wird ein schöner. Die Sonne strahlt von einem blauen, wolkenlosen Himmel. Die Körnerbrötchen haben vorzüglich geschmeckt. Es ist der erste Tag, an dem Entspannung einkehrt.

Doch zunächst muss ich für Verpflegung sorgen. Im 6 km entfernten Hoptrup befindet sich ein Spar-Markt. Schnell ist für Verpflegung gesorgt. Der Tag ist noch früh und so nehme ich auf dem Rückweg noch eine weitere Bucht mit. Ich fahre nach Sønder Vilstrup, hier biege ich ab ins 5 km entferne Diernæs Strandby und der dazugehörigen Bucht. Diese ist weitaus weniger bevölkert als Sønderballe Strand. Einige recht noble Ferienhäuser reihen sich auch hier entlang der Uferstrasse. Am anderen Ende der Bucht befindet sich Gåsevig Strand Camping, mein ursprüngliches Ziel vom Vortag.

Ein letzter Anstieg nach Sønderballe und ich rolle wieder hinab zum Campingplatz. Die Sonne scheint inzwischen kräftig und ich muss mir am Strand einen schattigen Platz suchen. Der befindet sich unter dem einizen Baum weit und breit. Und genau hier unter dem Baum verläuft auch der offizielle Zugang zum Strand. Mensch hab ich ein Glück!

Dirnæs Strand

Zum Glück sind alle anderen Strandbesucher weniger sonnenempfindlich. Die ganz Harten baden sogar in dem eiskalten Wasser der Ostsee! Ein Cafe Latte und einige Kekse versüßen mir den schattigen Nachmittag, bevor ich mich entspannt an die Nudeln mit Tomatensauce begebe.

Sønderballe Campingplatz

09.07.23 Sønderballe - Vadehavscamping, 74 km
Noch so eine Arbeitsetappe. Hat sich aber eher zufällig ergeben, denn ich fliege quasi mit Rückenwind an die Nordsee. Das muss ich ausnutzen. Von Sønderballe geht es zuerst einige Kilometer zurück. In Bodum biege ich in Richtung Rødekro ab. Es geht immer weiter geradeaus und ich folge der Beschriftung "Lügumkloster". Weiter geht es nach Bredebro. Schließlich erreiche ich Husum-Ballum. Das waren 50 Kilometer in 2,5 Stunden. Hölle, ich kann es kaum glauben. Ich bearbeite mein Navi und kontrolliere die Strecke auch noch einmal mit Google Maps auf dem Handy.
Da das Wetter umschlagen soll und ich sehr gut in der Zeit liege, beschließe ich noch einen Campingplatz weiter zu fahren, zum Vadehavscamping in Hojer.

Vadehavs Campingplatz

Ab hier habe ich Gegenwind und auch die Sonne knallt erbarmungslos von vorne. 90 weitere Minuten später erreiche ich den Platz. Sehr sauber, wie alle dänischen Campingplätze. Eigentlich kann man hier nur online buchen und auch so bezahlen. Die Dame am Empang erklärt mir, dass es ein wenig umständlich sei. Da die Übernachtung genau 100 Dänische Kronen kostet und ich ganz zufällig genau diese 100 Kronen übrig habe, werden wir uns schnell einig und zwar analog.

Vadehavs Schleuse

10.07.23 Vadehavscamping - Niebüll, 36 km
Der Wetterbericht kündigt bereits am Abend an, dass es am frühen Morgen wieder Dauerregen geben soll. Gegen 3.00 Uhr ist es dann auch soweit. Die Tropfen trommeln nur so auf mein Zelt und das getöse hältm mich vom Schlafen ab. In einer Regenpause um 6.00 Uhr schaffte ich meine schon am Abend bepackten Radtaschen in die Küche, bzw. den Aufenthaltsraum. Nach einem ausgibigen Frühstück, der komplette Außenbereich der Koch- und Sanitäranlage ist überdacht, kann ich in einer weiteren Regenpause mein Zelt abbauen.
So fahre ich schließlich um 8.00 Uhr zuerst nach Hojer, um dort die historische Højer Mølle zu besichtigen. Es ist die größte Windmühle aus Holz in Nordeuropa. Sie wurde im Jahr 1857 erbaut.

Das schlechte Wetter treibt mich jedoch schnell weiter, um möglichst viele Kilometer im trockenen zurück zu legen, obwohl ich mir viel lieber die Schleusen und Kanäle angeschaut hätte.
Ich überquere den Hojer Kanal und fahre auf direktem Weg der Deutsch-Dänischen Grenze entgegen. Gerade so schaffe ich es bis zum Grenzhäuschen, hinter welchem ich mich verschanzen kann, bevor der nächste Regenschauer von der Seite kommt.

Badestelle Husum

Erstes Ziel in Deutschland ist Klanxbüll. Ich bin triefend nass und nach einer Tasse Kaffee und einem Brötchen beschließe ich, die Tour hier zu beenden und die letzten Kilometer mit der Bahn zurück zu legen. Auf Grund diverser Bauarbeiten fallen natürlich, wir kennen es alle, die kommenden Verbindungen aus.
So fahre ich schließlich weiter nach Niebüll und beende hier die Tour. Das Wetter hat sich zwar gefangen aber ich bin immer noch völlig durchnässt. Bei einem angenehmen Wind und Sonne kann ich schließlich in Husum auf dem Regenbogen Camp mein Zelt aufbauen und alles, wirklich alles in Ruhe trocknen lassen, während ich ein wenig Verpflegung in Husum einkaufe.

Husum Hafen

Übrigens: gemäß den dänischen Campingplatzgeflogenheiten bieten die deutschen Campingplätze in der Grenzregion ebenfalls kostenlose Kochgelegenheiten und zumeist noch einen Aufenthaltsraum an. Der Husumer Regenbogen Camp als auch der Ostsee-Campingplatz in Holnis sind hier besonders zu erwähnen und auf dänischer Seite der Lillebælt Campingplatz in Fynshav sowie der Vadehavscampingplatz.

Sankt Peter-Ording... Kein Komentar

11.07. Pause Husum
Den letzten Tag verbringe ich wieder einmal mit einem Abstecher nach Sankt Peter-Ording. Früh bin ich unterwegs, um möglichst viel von dem Tag in Sankt Peter zu haben und natürlich, um vor den üblichen Touristenmassen den Strandspaziergang hinter mich gebracht zu haben. Ich staune nicht schlecht, als eine Kieler Reisegruppe bestehend aus 12 Bussen den Parkplatz am Ordinger Übergang bevölkern.
Na ja, der Rest ist geschenkt, denn es ist immer das Gleiche. Da ich nun schon mehrfach über Sankt Peter-Ording berichtet habe, halte ich mich nicht länger mit der Berichterstattung auf.

Allerdings, als ich den Strand schließlich erreiche, sind die alle weg! Solche Menschenmengen können doch nicht einfach so plötzlich an einem ansonsten fast leeren Strand verschwinden...

Pfahlbauten in Sankt Peter-Ording

Auch über Husum gibt es nichts Neues zu verlauten. Es ist ein wirklich schickes Hafenstädtchen mit viel Charme und es macht immer wieder Spaß, z. B. an Markttagen oder auch an allen anderen Tagen durch die belebte Innenstadt zu schlendern, sich mit heimischen Produkten zu versorgen oder nur in einem der vielen Lokale am Hafen einen Kaffee zu trinken, ein Krabbenbrötchen zu essen und das einzigartige Flair einzufangen.


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